Navigation

Das Haus

Im Haus in der Oberen Sandstraße 18, heute Domizil des Jazzkellers, befand sich ehemals die "Büttnerei zum Grünen Wald", dann eine Gesellschaftsbrauerei. Die Baugeschichte ist in dem Band "Die Kunstdenkmäler von Oberfranken" wie folgt dokumentiert:

"Das heutige Anwesen Obere Sandstraße 18 besteht aus zwei Häusern, die, mit den letzten beiden Häusern des Michelsberger Lehens identifiziert, sich 1326 im Besitz Cunrad Spatenz befanden. Der südöstliche Teil gehört, den erkennbaren konstruktiven Einzelheiten nach, noch dem Mittelalter an, kann aber konstruktiv nicht mit Obere Sandstraße 16 eine Einheit bilden, da andere Geschoßhöhen vorliegen. 1573 waren die beiden Häuser zusammengewachsen. Die Bezeichnung „Haus zum Wald“ ist 1583 erstmals überliefert, „zum Grünen Wald“ erst 1628. Um 1700 dürfte der nordwestliche Bau erneuert worden sein, wie aus der Konstruktion des Dachwerkes zu schließen ist. Um 1730 wurde das Innere umgestaltet. 1808 war der Brauerei eine Branntweinbrennerei angeschlossen. 1824 Umbau, 1839 Neubau des Brauhauses mit einer Zufahrt vom Sandbad und des östlichen Seitenflügels am ersten Hof… 1861/ 62 Erneuerung der Fassade in historisierenden Formen nach einem Plan Georg II. Hofbauers. 1872 Einrichtung einer neuen Darre im Brauhaus, wobei die beiden verschieden hohen Teile des Gebäudes in gleiche Trauf- und Firsthöhe gebracht wurden …

1874 Einbau einer Dampfmaschine. 1884 Bau eines Eiskellers (1). 1894 Verbindungsgang zwischen dem östlichen Vorderhauskeller und dem Brauhauskeller, wobei der alte Kellerzugang kassiert wurde … 1914 lagen im ersten Obergeschoß die Vereinszimmer der Gesellschaftsbrauerei, die bereits mit elektrischem Licht ausgerüstet waren. 1915 brannten Brauhaus und Mälzerei ab. … 1918 erwarb der Likörfabrikant Theodor Mahr die Brandstätte und ließ auf ihr ein dreigeschossiges Lagergebäude errichten … 1940 neue Abortanlage im westlichen Seitenflügel … 1978 Ausgestaltung der Passage. 1980 Auskernung des ersten Obergeschosses im westlichen Seitenbau und Fassadenrenovierung … 1981 Absenkung der Fensterbrüstung in der östlichen Erdgeschoßhälfte. 1982 nachträgliche Genehmigung der neuen Kellertreppe zum östlichen Keller, die bereits 1977 gebaut worden war (2). Im gleichen Jahr Umbau des Rückgebäudes, 1983 genehmigt. 1986 Umbau der Kellerräume für den Jazz-Club Bamberg, der die Kellerräume unter beiden Vorderhausteilen seit 1981 nutzt. (3)"

Quelle: Die Kunstdenkmäler von Oberfranken / hrsg. von Michael Petzet/ Autoren: Tilmann Breuer und Reinhard Gutbier / Bd. 3 / Bamberg; München ; Berlin: Bayerische Verl.-Anst.; Dt. Kunstverl. 1996, S. 1228 ff. 

Anmerkungen:

(1) Aktuell: Jazzclub-Galerie 

(2) die Jazzclub-Pioniere hatten dem Genehmigungsverfahren durch das Bauamt keine Beachtung geschenkt. 

(3) die beiden Jahreszahlen sind nicht korrekt angegeben: der Keller wurde 1977 bezogen und 1982 umgebaut.